11
Jan
2010

(Interieur)

Eine Hand auf einem Küchentisch streicht auf dem Wachstuch eine Art Haut. Eine Vase liegt zerschellt auf dem Boden, eine Schürze daneben geschüttet. Knapp über dem Brodeln der Milch auf dem Herd so ein gestricheltes, sich wie in Comiczeichnungen materialisierendes Elektro-Brizzeln: wie eine bösartige Art Nadeln fällt es aus der blanken Leitung in der Decke. Umgekehrt wurzeln aus dem unruhigen Fußboden nach oben strebend die Späne entsprechend irgendwelcher Feldlinien im Raum, und umher einer sorgfältig ausgesparten Stelle der Hand auf dem Tisch rieselt schon überall dieser Staub. "Wenn das Tischtuch dann endlich richtig liegt, empfinde ich ein tiefes Gefühl der Befriedigung." (Erika M., 37, Hausfrau aus G. im Stern.)

 

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